Die Geschichte von Manerba.
Die Legenden, die Geschichte und die Ruinen aus Manerbas Vergangenheit sind faszinierend und ziehen neugierige Menschen an, Überreste und Zeugnisse der reichen Kultur des Ortes zu entdecken.
Manerba wurde
zu Ehren
der Göttin Minerva
errichtet.
Andere Historiker behaupten, dass der Ortsname von den Galliern “Cenomani” stammt. Sie identifizierten Manerba als Wohnsitz des Stammeshäuptlings mit der Verbindung von mon (Häuptling) und erb (militärisches Gebiet).
Manerba liegt in der Mitte eines besonderen Gebietes, das noch heute “Valtenesi” heißt. Die Historiker spüren in einem Zeugnis von Friedrich II. vom 1. November 1221 die Erwähnung dieses Gebiets auf, das die alte Pfarrkirche “Pieve” umringt und “Tenense” hieß.
Die Menschenansiedlung geht auf die Prähistorie zurück: In Manerba wurden die Reste der Frequentation aus dem späten Mesolithikum gefunden, während der Unterschlupf “Valtenesi” (eine natürliche, unter den Abhängen der Rocca gelegene Terrassierung) eine wichtige, aus der Kupferzeit stammende Nekropolis beweist. Die Menschen, die im Laufe der Jahrhunderte aufeinander folgten, waren alle mit dem gleichen Bewusstsein vereint, dass die Erd-, Flussund Seeverbindungen der Region das Gebiet in eine günstige Lage in Friedenszeiten, aber auch in eine sehr gefährliche Lage in Kriegszeiten versetzten.
Das erklärt in Valtenesi die Existenz von erhaltenen Burgen aus dem 13. Jahrhundert, von denen einige auf Ruinen von römischen Forten errichtet wurden. Sie wurden größtenteils als „ricetti“ (befestigte Lagerhäuser) erbaut, die die Gebiete der acht Gemeinden von Valtenesi überragten. Der Burgturm in der Altstadt von Manerba stellt den Konvergenzpunkt eines Strahlenkranzes dar, der die Burgen aller Gemeinden des weiteren Gebiets verbindet.Man weiß, dass die Burgen eine Schutzfunktion für die ortsansässigen Bevölkerungen hatten, die innerhalb des Mauerringes in typischen Wohneinheiten lebten.
Die älteste und wichtigste Burg in Valtenesi, die im 12. und 13. Jahrhundert auf den Resten einer mittelalterlichen Festung und einer Siedlung aus dem Neolithikum entstand, war in den Überhang von Rocca verankert und beherrschte das südliche Gardabecken. Die Burg war ein außerordentliches Bollwerk im Mittelalter und der unerschütterliche Zeuge der langen Konflikte zwischen Guelfen und Gibellinen. Seit dem 16. Jahrhundert wurde die Burg uneinnehmbare Zuflucht von Räubern und Verbrechern.
Diese Situation zwang die “Serenissima” Republik von Venedig, die Mauer völlig zu zerstören. In der Tat schloss sich Manerba zu Beginn des 13. Jahrhunderts mit den anderen Gemeinden des Valtenesi als Landgemeinde zusammen und wurde dann Teil der größeren Organisation der Gemeinschaft von “Riviera” (von Limone bis Pozzolengo). Hauptstadt war zuerst Maderno und dann Salò. Während des Krieges zwischen Visconti und der Republik von Venedig wurde die Gemeinschaft der “Riviera“ Herrschaft von Venedig und wurde “Magnifica Patria” genannt. Sie wurde in verschiedene Teile (“Quadre”) geteilt, die Quadra von Valtenesi inbegriffen, mit der Gemeinde von Manerba als wichtigsten Punkt. Auch die Stadt Brescia übte eine schlecht ertragene Rechts-, Verwaltungs- und Gerichtsbeherrschung (mittels Zivilklagen) weiter aus.
Im staatlichen Archiv in Brescia ist das schöne Manuskript der gemeindlichen Satzungen von Manerba aus dem Jahre 1489 aufbewahrt, welche die Hauptvorschriften für die Reglementierung des Lebens der Gemeinschaft in der Zeit zwischen Mittelalter und den ersten Jahrhunderten der Neuzeit (Verwaltung, Fiskus, Sicherheit, religiöse Feste) enthielten. Die venetische Herrschaft hat bedeutungsvolle Spuren in Sitte, Gesetzgebung und Gebietsorganisation hinterlassen. Die Ereignisse dieser faszinierenden Zeit sind in dem wichtigen Archiv von Magnifica Patria aufbewahrt, das sich im Rathaus von Salò befindet und seit einigen Jahren von einem ausgebildeten Team von Forschern untersucht und ausgewertet wurden.
Mit dem Ende der Republik von Venedig im Jahre 1796 wurde das ganze Gebiet der „Riviera“ in die dramatischen, aber auch aufregenden Ereignisse der Französischen Revolution, der napoleonischen Herrschaft und dann in diejenige des italienischen Risorgimento einbezogen, was von den Ortsbevölkerungen mit lebendiger Rührung gelebt und gefühlt worden ist. In Manerba erweckten die Feldzüge von Garibaldi besondere Eindrücke. Sein Befahren des gemeindlichen Bodens im Juni 1866, um die strategische Beobachtungsstation von Rocca zu erreichen, war für Generationen durch eine Gedenktafel in der Vorhalle des alten Schulgebäudes bezeugt. Außerdem bewahrt die Gemeinschaft die Erinnerung an die fünf Bürger von Manerba, die in der Garibaldi-Zeit ihren Mut mit ihrem Leben bezahlten.
Seit 1861, dem Jahr der erreichten Einheit Italiens, nimmt unser Gebiet mit vollem Recht an dem Lauf der jungen, aber auch alten und glorreichen Nation und des jüngsten einheitlichen Staats teil, mit dem es die aufregenden Fortschritte und die dramatischen und manchmal tragischen Ereignisse teilte, ohne nie das Einheitsgefühl und die Vaterlandsliebe in Frage zu stellen.